Inni o nas

Sonntags nach der Kirche sind im "Klußka" vor allem die polnischen Familien zu Gast. Es sei denn, sie schlemmen Zuhause und haben vorher in einem der zahlreichen polnischen Lebensmittelläden eingekauft. Wie bei "nasz sklep" (übersetzt: "Unser Laden") an der Merowinger Straße. "Deutsch sind bei uns nur Strom, Wasser und die Steuern", witzelt Maximilian Schütz, der das Geschäft mit seiner Frau Anna Monika führt. "Alle Waren aber kommen direkt aus Polen." Wie der Senf, der nach Honig schmeckt und "Cwikla", das Pürree aus roter Beete, das mit Meerrettich geschärft ist, die "Delicje" (Süßigkeiten), der großkörnige Quark, das "Danziger Goldwasser." Und die große Palette polnischer Wurstwaren. Die echte Krakauer und nicht die, die bloß so heißt, die Kabanossi, die Wiejska, die Landwurst mit Fleischstücken.
Seine beliebten Dillgurken legt das Paar selbst ein, "nur zwei, drei Tage, dann sind sie noch knackig und schmecken ganz frisch." Und wenn die deutsche Kundschaft - etwa 50 Prozent - meint, sie seien noch nicht reif, dann leisten die beiden Polen mit dem deutschen Namen Schütz (Maximilians Vater war Deutscher) eben mal Entwicklungshilfe. Was ist typisch deutsch? Er: "Die Uhr ist der Maßstab des Lebens, man kommt lieber zwei Minuten zu früh, als zwei Minuten zu spät. Da musste ich mich am Anfang sehr disziplinieren." Sie: "Die Mittagspause!" Dass viele Läden im Gegensatz zu Polen mittags hier geschlossen sind, das findet sie einfach herrlich.